Eine kleine Gruppe von Bruchsaler ehrenamtlichen Bürgerinnen und Bürgern hat im Jahr 2007 den Internet-Treff ins Leben gerufen. Räumlichkeiten und Gerätschaften wurden von der Stadt Bruchsal zur Verfügung gestellt. “Senioren” und “Internet” - ein schwieriges Thema? Wir glauben nicht! Den Termin für das nächste Treffen finden Sie hier.

Lebenslanges Lernen | Am Internet kommt keiner vorbei!

Im Rahmen des NAIS-Projekts (NAIS = Neues Altern in der Stadt) wurde das Projekt “Internet-Treff” von der NAIS AG “Geistig fit + aktiv!” forciert. Es traf sich gut, dass auch im Seniorenrat der Stadt Bruchsal überlegt wurde, ein Internet-Café in der Begegnungsstätte für Senioren einzurichten. Die besten Ideen aus beiden Gruppen führten schließlich zum Internet-Treff, denn Internet-Cafés gab es bereits mehrfach in der Stadt. Internet-Lehrgänge oder -Kurse waren auch nicht angedacht, denn dafür gibt es seit Jahren die hervorragenden Angebote der Volkshochschule Bruchsal.

Der Internet-Treff versteht sich als niedrigschwellige Vorstufe zu VHS und Internet-Café. Wer bringt als Einsteiger ohne jegliche Vorkenntnisse schon den Mut auf, einen VHS-Kurs zu belegen, oder die Anschaffung eines Internet-Zugangs bzw. eines Rechners zu erwägen? Leider kommen als Gesprächspartner die eigenen Kinder und Enkel nicht immer infrage. Die wüssten schon, wie es geht, jedoch fehlt es oft an der Geduld, die nötigen Erklärungen zu geben.

Wenn man dann noch ein ums andere Mal im Fernsehen hört: “Weitergehende Informationen finden Sie im Internet unter der Adresse soundso” - spätestens dann ist der Handlungsdruck groß genug: Es muss etwas passieren! Die Türen des Internet-Treffs sind weit geöffnet - für Einsteiger, wie für Fortgeschrittene, für Menschen, die ihr Notebook mitbringen und sich an der Diskussion beteiligen wollen, oder für die stillen Zuhörer. Wir lernen alle im Gespräch von einander, selbst die ehrenamtlichen Moderatoren haben bislang aus jedem Treffen etwas mit nach Hause genommen.

Ältere Menschen wollen selbständig bleiben und am Leben teilhaben

Die Menschen werden älter und wollen möglichst lang ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden führen. Die Stadt Bruchsal unterstützt diese Art der Lebensplanung in vielerlei Hinsicht. Der Internet-Treff ist allerdings nur ein kleiner Baustein auf diesem Wege.

Ein anderer nicht unwichtiger Baustein, der die Selbständigkeit und die sozialen Kontakte im Alter fördert ist das CappuKino-Projekt in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Cineplex-Kino. Eine kürzlich erfolgte, völlig unrepräsentative Befragung der Kinobesucher ergab, dass mehr als die Hälfte Zugang zum Internet haben. Dieses erstaunliche Ergebnis spiegelt sich in folgenden zahlen wider:

Machen Sie mit bei einer wissenschaftlichen Befragung | Bereits abgeschlossen!

Das Thema “ältere Menschen und ihr Internet-Nutzungsverhalten” ist derzeit (März/April 2011) der Gegenstand einer wissenschaftlichen Untersuchung. Wenn Sie an der Umfrage teilnehmen wollen, folgen Sie bitte diesem Link. Stören Sie sich nicht an dem verwendeten Begriff (“Silversurfer”). Es handelt sich um eine seriöse Befragung, und das Datenschutzgesetz wird strikt beachtet.

Jedenfalls machen ältere Menschen heute schon in viel größerem Umfange Gebrauch vom Internet, als viele denken. mehrere Kommunen unterstützen Internetaktivitäten, ebenso wie Länder und Bund. Allerdings ist dies ein Thema, für dass die Kommunen und Landkreise - in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Mitbürgern - besser aufgestellt sind, als Bund und Land.

Was wird im Internet-Treff Bruchsal geboten - und was nicht?

Der Bruchsaler Internet-Treff ist ein Internet-Gesprächskreis. Er findet unter der Regie von ehrenamtlichen Moderatoren einmal monatlich statt. Er ist kostenlos, und eine Anmeldung ist nicht erforderlich. termine werden im Internet und im Amtsblatt Bruchsal veröffentlicht.

Die “Programmstruktur” besteht aus (a) einem von den Teilnehmern vorgeschlagenen Fachthema und (b) der Gesprächsrunde, in der jeder Teilnehmer seine Fragen loswerden kann, mögen sie auch noch so trivial erscheinen! Kein Lehrgang, keine Kurse - eine Runde von gleichberechtigten Teilnehmern: Technik und soziale Kontakte.

Die Moderatoren arbeiten kostenlos und stehen für telefonische Rückfragen und Unterstützung per
E-Mail zur Verfügung.

Die von einem der Moderatoren gepflegte Website Neues-Altern.de bietet bereits eine Fülle von Problemlösungen, ebenfalls kostenlos.

Macht das Internet einsam?

Man hört immer wieder Horrormärchen, die besagen Internet mache einsam. Dies können jedoch nur bedauerliche Einzelfälle sein, denn wir sagen, die Globalisierung hat viele Familien in alle Winde zerstreut. Verbindung halten sie inzwischen zum großen Teil über das Internet. Zu diesem Schluss kommt eine Studie, die von der Bruchsaler Rundschauam (19. März 2009, S. 12) vorgestellt wurde. In einer internationalen Studie gaben 43 Prozent der Eltern an, dass das Netz der Familie helfe, in Kontakt zu bleiben.

Kinder und Jugendlich kommunizieren sehr viel häufiger mit Verwandten, als noch zu “analogen” Zeiten - in denen Großeltern zumeist eher selten im Jahr besucht wurden. - Hierzu passt ein Beispiel, das der Autor aus dem Freundeskreis kennt: Die Kinder wohnen seit einiger Zeit mitsamt den Enkeln in den USA und halten mit den Eltern daheim Kontakt und zwar nicht nur via eMail mit Fotoanhang, sondern über Skype. Mittels Notebook und WLAN video-telefonieren sie miteinander zeitlich unbegrenzt und quasi kostenlos. “So, liebe Eltern, und jetzt machen wir mal einen Rundgang durch das Haus und zeigen Euch dabei die lieben Kleinen.” Mit einem Notebook neuerer Bauart geht das vollkommen mühelos.